Ein Schiefhals (lat. Torticollis) ist ersichtlich, wenn das Baby den Kopf fast nur auf eine Seite gedreht hält und dabei leicht nach oben schaut. Dies wird meist von den Eltern selbst bemerkt und sonst durch den Kinderarzt darauf aufmerksam gemacht. Je nach Ausprägung verschreibt der Kinderarzt direkt Physiotherapie.
Die Ursache für einen Schiefhals können Stellungen in der Gebärmutter sein, eine schnelle Geburt, eine Mehrlingsgeburt, eine Geburt mit der Saugglocke oder der Zange sowie bei einem Kaiserschnitt. Seltener entsteht der Schiefhals durch eine einseitige Haltung in den ersten Lebenswochen, wie zum Beispiel bei einem schlechten einseitigen Stillverhalten.
Unser Ziel in der Physiotherapie ist es, zu schauen, ob das Baby eine Blockade z.B. im Beckenbereiche, Hüfte oder an der Wirbelsäule aufweist. Diese werden dann mit entsprechenden Techniken gelöst. Danach wird die Beweglichkeit verbessert und stellen die Symmetrie wieder her.
Die Rolle der Eltern spielt dabei eine zentrale Rolle, in dem Zuhause die Übungen und die Inputs aus der Therapie umgesetzt werden. Die Haltung und Lagerung des Kindes werden besprochen und angepasst. Auch werden Spielideen zur Optimierung und Förderung der Umgebungsgestaltung zusammen angeschaut.
Es wird versucht, dass die Therapie möglichst in den Alltag eingebaut werden kann. Dabei ist der stetige Austausch zwischen Therapeuten und Eltern relevant, um gemeinsam vorwärtszukommen.
Ein unbehandelter Schiefhals kann zu einem asymmetrischen Kopf oder zu weiteren Asymmetrien im gesamten Körper führen. Deshalb ist es wichtig, dass früh mit der Therapie begonnen wird, denn dann zeigen sich auch schnell Erfolge.
Bei den motorischen Meilensteinen (z.B. selbstständiges Sitzen, erste freie Schritte etc.) werden jeweils physiotherapeutische Kontrollen durchgeführt, um die Symmetrie zu überprüfen.
