CRAFTA ist ein Behandlungskonzept, das sich mit der Analyse, Behandlung und Betreuung von Patienten unterschiedlicher Altersgruppen mit Kopf-, Nacken- und/oder Gesichtsschmerzen befasst.
Dazu gehören auch Beschwerden im Kiefergelenk, die sich u.a. durch Schmerzen beim Kauen oder eingeschränkter Mundöffnung äussern. Zähneknirschen und Klemmstörungen können auch behandelt werden. Diese Beschwerden gehen oft einher mit Nacken-, Kaumuskulatur- und Ohrenschmerzen.
Der speziell ausgebildete Therapeut führt eine ausführliche Befragung und Untersuchung durch, wobei spezifische Tests angewendet werden um die Ursache zu finden.
Eine sehr häufige Indikation für Kieferphysiotherapie ist die sogenannte „Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD). Hinter diesem Begriff verbergen sich Fehlfunktionen im Kiefergelenk aufgrund eines mangelhaften Zusammenspiels von Schädel und Unterkiefer.
Zu behandeln ist eine CMD aber erst dann, wenn die Patienten so stark unter den Symptomen leiden, dass sie einen Arzt oder Zahnarzt aufsuchen. Häufig geschieht dies aufgrund von Schmerzen in der Kaumuskulatur, die bis in das Kiefergelenk oder in die Ohren ausstrahlen. Diese Beschwerden deuten viele Betroffene fälschlicherweise zuerst als Migräne.
Hinter einer CMD können Stress, Entwicklungsstörungen der Kiefer, aber auch Fehlstellungen der Zähne stecken. Ebenso kommt eine schlechte Körperhaltung als Ursache in Frage: Ist der Rücken gerade, öffnet sich der Kiefer deutlich leichter als in gekrümmter Haltung.
In vielen Fällen ist regelmässiges nächtliches Zähneknirschen der entscheidende Auslöser. Werden die Zähne dabei immer wieder kraftvoll zusammengepresst, kommt es zu einer vorzeitigen Abnutzung des Kauapparates und die Kaumuskulatur verweilt in dauerhafter Anspannung. Im Zusammenspiel können diese Faktoren zu einer Fehlfunktion im Kiefergelenk führen. „Bruxismus”, wie das nächtliche Zähneknirschen mit Fachausdruck heisst, ist häufig die Folge von Stress. Andere Auslöser sind starkes Schnarchen, Schlafapnoe oder der übermässige Konsum von Alkohol, Kaffee oder Zigaretten. Auch die Einnahme von Medikamenten kann Bruxismus hervorrufen.
Die Behandlung besteht aus manualtherapeutischen Techniken (z.B. Mobilisation für das Kiefergelenk oder Schädelverbindungen, Triggerpunkttechniken, Muskeldehnungen und durchblutungsfördernden Massnahmen der Nervenstrukturen) sowie einem Übungsprogramm, das der Patient zuhause selbstständig durchführen kann. Wenn notwendig, werden auch mögliche Änderungen der Verhaltensweisen, wie einseitiges Kauen oder Haltung besprochen.
Die Therapie erfolgt immer in enger Zusammenarbeit mit anderen Fachspezialisten wie Zahnärzten, Kieferorthopäden, Gesichtschirurgen, Orthopäden oder HNO-Ärzten. Zum Abschluss der Therapie bekommt der überweisende Arzt in jedem Fall einen ausführlichen Bericht.
Weitere Informationen finden Sie auf www.crafta.org.

Beschwerden und Diagnosen, die behandelt werden können, sind unter anderem:
Craniomandibuläre Dysfunktionen
- Myoarthropatie
- Diskusverlagerung
- Schmerzen und Einschränkung nach Fraktur, Kieferchirurgie, Bestrahlung
- Bruxismus (Zähneknirschen) und Klemmstörungen
Craniofaziale Dysfunktionen
- Gesichtsschmerzen
- Atypischer Ohrenschmerz oder Tinnitus
- Beschwerden nach einem Schleudertrauma
- Kopfschmerzen/Migräne
- Trigeminus Neuralgie
- Behandlung von Kindern mit Kopf-und Nackenschmerzen, Schiefhals
Verordnung zur Kieferphysiotherapie
Auch Zahnärzte dürfen Physiotherapie-Verordnungen ausstellen, wenn die Indikationen dazu gegeben sind. Diese sollten jeweils auf der Verordnung unter "Diagnose" stehen. Gerne dürfen Sie sich bei Fragen an uns wenden.
TARIFE
Preise für Selbstzahler:
25 Min. / CHF 70.–
50 Min. / CHF 140.–