Wenn bei ihrem Kind ein motorischer Entwicklungsrückstand diagnostiziert wurde, heisst dies, dass einer oder mehrere der motorischen Grenzsteine nicht erreicht wurden.
Ein Grenzstein ist derjenige Zeitpunkt, zu welchem fast alle Kinder (90%) eine bestimmte Fähigkeit (z.B. das Drehen von Rückenlage in Bauchlage) erlangt haben. Dies heisst jedoch nicht, dass ihr Kind ein Problem hat. Die Entwicklung von Kindern ist sehr individuell, so ist es zum Beispiel normal, dass Kinder zwischen 10 und 18 Monaten mit dem freien Gehen starten. Es ist auch so, dass die verschiedenen Bereiche (Motorik, Soziale, Kognition, Sprache etc.) sich unterschiedlich schnell entfalten. So kann ihr Kind in anderen Bereich bereits sehr fortgeschritten sein und braucht für die Motorik noch etwas mehr Zeit. Als Kinderphysiotherapeutin analysiere ich das Bewegungsverhalten ihres Kindes und mache je nach Alter einige spezifische Tests. Im Austausch mit der Kinderärztin oder dem Kinderarzt bespreche ich die Ergebnisse.
In der Physiotherapie schaue ich, wie ich ihr Kind beim Erreichen der motorischen Grenzsteine unterstützen kann. Dazu leite ich euch als Eltern an, wie ihr die Umgebung und das Spiel so gestalten könnt, dass dem Kind der nächste Entwicklungsschritt gelingt. Es ist sehr wichtig, dass ihr Kind viele Bewegungsmöglichkeiten hat, um zu explorieren. Dabei empfehle ich, möglichst viel Zeit mit freiem Spielen auf dem Boden zu verbringen. Ebenso können Spielsachen eine gezielte Aktivierung unterstützen. Von passiven Hilfen (z.B. Türhopser, Sitzhilfen, Lauflernhilfen) rate ich eindeutig ab.
Das Allerwichtigste ist meiner Meinung nach, dass Kinder von Klein auf Freude am Bewegen haben und dass wir als Eltern mit gutem Beispiel voran gehen und unseren Alltag möglichst aktiv gestalten.
Bei Fragen zur motorischen Entwicklung ihres Kindes stehe ich gerne zur Verfügung.