Das Sitzen gilt heute als eine der wichtigsten Ursachen für Beschwerden an muskulären Dysbalancen und Wirbelsäulenproblemen. Wissenschaftler haben in diesem Zusammenhang uns, den Homo Sapiens, den "verstehenden Menschen", in Homo Sedens «den sitzenden Menschen» getauft. Das kommt nicht von ungefähr – die Menschen in den Wohlstandsländern verbringen täglich mindestens acht Stunden im Sitzen. Die mangelnde Bewegung führt unter anderem zu verkürzten und fehlbelasteten Rückenmuskeln, die unsere Körpermitte aus dem Einklang bringen.
Unser Stichwort: Einklang. Eines der wichtigsten Säulen im Yoga, dessen Rückenübungen wir Ihnen näherbringen möchten. Denn Rückenyoga kann Ihnen helfen, Rückenbeschwerden nicht nur zu verbessern, sondern dem Rückenschmerz auch vorzubeugen und eine gesunde Wirbelsäule zu erhalten.
Doch fangen wir mit einer guten Nachricht an: In den wenigsten Fällen handelt es sich bei Rückenschmerzen um ein Worst-Case-Szenario, das wir oft mit Band-scheibenvorfällen oder irreparablen Rückenschäden verbinden. Schmerzen im oberen Rücken, mittleren Rücken und/oder im Lendenbereich, werden in der Medizin häufig als "HWS- /BWS- /LWS-Syndrom" bezeichnet und sind oft Folge von Überbelastungen. Um den Rücken wieder stark und schmerzfrei zu machen, sollten wir daher den Fokus auf die Rücken- und Bauchmuskulatur, sowie die Faszien legen.
Was sind Faszien? Sie sind Teil unseres Bindegewebes und erstrecken sich wie eine netzartige Membran durch den gesamten Körper – ihre Gesamtfläche ist grösser als die unserer Haut – sie stabilisieren/unterstützen unter anderem unsere Muskeln, können Reize aufnehmen und speichern. «Verklebungen» bilden sich.
Moderne Massnahmen und Übungen zur Behandlung von Rückenschmerzen konzentrieren sich daher immer öfter auch auf die Behandlung verklebter Faszien. Der Begriff "Faszie" kommt aus dem Lateinischen (Fascia) und bedeutet Binde, Band Bandage.
Neben Therapien, die den Schmerz akut behandeln, wie Schmerzmittel, Massagen und Physiotherapie, gilt es, diese Faszien schonend zu dehnen und geschmeidig zu machen. Yoga, als Sport und Körperlehre für einen gesunden Rücken, ist dabei kaum wegzudenken. Durch die ganzheitliche Ausrichtung kann die komplizierte Rücken-Mensch-Beziehung verbessert werden. Das funktioniert, weil Yoga-Übungen für den Rücken sich auf folgende vier Massnahmen konzentrieren:
- Die Wirbelsäule aufrichten
- Becken und Hüfte mobilisieren
- Den unteren Rücken strecken und den Brustkorb öffnen
- Den Geist von Ballast zu befreien und auf der Mentalebene ausgleichend wirken = STRESS wird reduziert!
Der vierte Punkt, der sich mit unserer mentalen Stärke befasst, ist wichtig, weil Rückenschmerzen oft schlimmer werden, wenn wir gestresst oder traurig sind. Unser Körper reagiert mit Anspannung auf Stresssituationen, die Muskulatur neigt vermehrt zur Verspannung.
Sie kennen das sicher, wenn Sie mit Rückenschmerzen ins Büro gehen, den Tisch voll Arbeit haben und abends auf dem Sofa sitzen: Ihr Rücken fühlt sich an, als wäre er mit Zement beladen.
Mit Yoga-Übungen (aktiv und passiv), sowie Entspannungstechniken am Ende der Yogalektion kann dieser Stress gelöst werden. Ihre Muskulatur wird gekräftigt und Ihre Beweglichkeit verbessert.
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