Arthrose ist eine am häufigsten gestellte Diagnose. Oft weiss man nur, dass Schmerzen und Bewegungseinschränkungen im Gelenk durch die Abnutzung des Gelenkknorpels entstehen können.
Doch wie entsteht Arthrose wirklich?
Hauptsymptome von Arthrose sind Bewegungseinschränkungen und Schmerz. Meist ist es der Schmerz, der uns erst aufmerksam werden lässt.
Dieser Schmerz kann aber nicht primär durch die Abnutzung des Knorpels entstehen, denn Knorpel besitzt keine nachgewiesenen Sensoren die diesen Schmerz melden könnten.
Wie in jedem Gewebe in unserem Körper, unterliegt auch der Gelenkknorpel natürlichen Auf- und Abbauprozessen. Demzufolge ist der Abbau des Knorpels ein physiologisches Geschehen.
Allerdings werden die Aufbauprozesse im Alter immer geringer, was sich auf die Struktur des Knorpelgewebes auswirkt.
Eine Anzahl spezieller Stoffe sind für die Wasserbindungsfähigkeit und die Lage der Fasern im Knorpel verantwortlich.
Durch verschiedene Komponenten kommt es zu einem Wasserverlust in der Knorpelstruktur, der Knorpel wird weicher und lässt sich stärker verformen.
Die Oberfläche des Knorpels wird anfälliger für Risse und degeneriert sich weiterhin.
Durch die grössere Druckbelastung auf dem Knorpel kann es zu einem erhöhten Aufbau und zu Randzackenbildung kommen. Somit ist die gleitende Bewegung im Gelenk nicht mehr vorhanden.
Warum haben wir dann Schmerzen?
Die Bewegungen unserer Gelenke werden von umliegenden Strukturen (Gelenkkapsel, Muskulatur und Sehnen, Bänder) geführt und beeinflusst. Wie oben beschrieben ist die physiologisch gleitende Bewegung bei Arthrose gestört.
Eine erste Ursache für Schmerz bei Arthrose ist die Dehnung der Gelenkkapsel und die damit verbundenen Entzündungsprozesse.
Eine weitere Ursache ist die muskuläre Dysbalance. Es kommt zu Überbelastungen, vor allem im Bereich des Übergangs Sehne - Knochen.
Dies ist nicht nur im Bereich des betroffenen Gelenks zu beobachten. In mehreren Gelenken laufen nun pathologische Bewegungsmuster ab.
Gibt es Risikofaktoren für Arthrose?
Die Risikofaktoren für Arthrose sind sehr vielfältig. Verantwortlich können neben dem Alter auch die Gene, Überlastungen oder Verletzungen sein.
Arthrose ist eine Erkrankung ,die sich durch alle Altersschichten zieht. Der wichtigste Risikofaktor ist das Alter: Je älter wir werden, desto grösser ist das Risiko, dass wir an Arthrose leiden.
Die wichtigsten Risikofaktoren
- Übergewicht
Belastung und Belastbarkeit stehen nicht im Verhältnis. Der Druck ist zu stark für das Knorpelgewebe.
- Stoffwechselstörungen
z.B. Gicht. Es lagern sich Harnsäurekristalle im Gelenk ab, welche den Knorpel durch die spitze und harte Beschaffenheit mechanisch schädigen.
- Berufe
Bestimmte Berufe sind durch ihre Belastung besonders häufig betroffen. Beispielsweise stehende und zugleich hebende Tätigkeiten.
- Fehlstellung
Durch Fehlstellungen der Gelenke (z.B. O-Beine) werden diese ständig falsch belastet. Dies begünstigt eine frühzeitige Knorpelabnutzung.
- Verletzungen
Heilt ein Knochenbruch in Fehlstellung ab, kann dies den Knorpel nachhaltig schädigen. Auch ein Knorpeltrauma ist ein Risikofaktor.
- Bewegungsmangel
Wer sich zu wenig bewegt, schädigt seine Knorpel alleine dadurch, dass zu wenige Nährstoffe an die richtige Stelle gelangen.
Wie kann man Arthrose behandeln?
Arthrose-Schäden lassen sich nicht beheben, allerdings kann man mit der richtigen Behandlung ein weiteres Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen.
Schon im Anfangsstadium sollte man reagieren und sich über einzelne Behandlungsmöglichkeiten informieren.
Nachfolgend werden einige Therapien aufgezeigt.
Physiotherapie
Zur Beseitigung von Bewegungseinschränkungen, Kräftigung der Muskulatur, Verbesserte Versorgung des Knorpels mit Nährstoffen, Schwellungsabbau.
In der Physiotherapie werden sowohl passive als auch aktive Behandlungstechniken angewendet. Passive Methoden in Form von Muskelbehandlungen, Wärme- und Kältetherapie und aktive Therapie mit Hilfe von gezielten Bewegungsübungen, Ausdauertraining, angepasstem Kraftaufbau.
Sportliche Aktivität
Zur Kräftigung der Muskulatur, Durchblutungsförderung, Verbesserung der Beweglichkeit, Erhalt/ Verbesserung der Körperlichen Fitness, Gewichtsreduktion.
Zur Aktivität zählt auch schon tägliches Laufen.
Schwimmen, Radfahren, gezielte Übungen oder andere gewählte Sportarten sind je nach Belastung gute Möglichkeiten Gelenke in Bewegung zu halten und somit eine Ernährung des Gelenkknorpels zu fördern.
Ernährung
Verbesserter Stoffwechsel, ausgewogene Nährstoffaufnahme, Gewichtsreduktion
Eine Ernährungsumstellung sollte immer in Kombination mit körperlicher Aktivität geschehen. Durch ein geringeres Körpergewicht werden Überlastungen bzw. Fehlbelastungen minimiert.
FAZIT
Durch regelmässiges Bewegen, Sportliche Betätigungen und eine ausgewogene Ernährung fühlen wir uns nicht nur besser, sondern wir tun auch unseren Gelenken, besonders unserem Knorpel, auf Dauer etwas Gutes.