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PHYSIOPRAXIS Winterthur
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Die Schulter ist ein Meisterwerk der Beweglichkeit, das uns erlaubt, eine Vielzahl von Aktivitäten auszuführen – von einfachen Aufgaben wie dem Haarekämmen bis hin zu anspruchsvollen Sportarten (Tennis, Handball, Volleyball, usw…). Doch diese beeindruckende Beweglichkeit hat ihren Preis: eine strukturelle Labilität und klinische Komplexität.
Strukturelle Labilität
Ein wichtiger Faktor für die umfangreiche Beweglichkeit ist die Labilität des Schultergelenkes. Die geringe Kongruenz von Gelenkkopf und Gelenkpfanne ermöglicht eine freie Beweglichkeit in alle Richtungen. In allen Bewegungsrichtungen wird das Schultergelenk hauptsächlich durch Muskeln und Bänder stabilisiert. Ohne die aktive Unterstützung durch die Muskulatur und die passive Stabilisierung durch die Bänder würde das Schultergelenk bei den meisten Bewegungen auskugeln. Dies im Gegensatz zum Hüftgelenk, das aufgrund seiner grossen Kongruenz oft nur durch starke äussere Krafteinwirkung (Unfall) ausgleiten kann.
Komplexität
Die Bewegungen der Schulter sind das Ergebnis eines komplexen Zusammenspiels von Schultergelenk, Schultergürtel, Brust- und Halswirbelsäule. Die grosse Beweglichkeit ist nur möglich, wenn diese drei Körperbereiche funktionell uneingeschränkt sind und reibungslos zusammenarbeiten. Die einzelnen Körperbereiche müssen also einerseits frei sein, andererseits muss das Zusammenspiel vor allem durch die Muskulatur gewährleistet sein.
Weniger Fokus auf verletzte Strukturen
Bei Schulterbeschwerden müssen Physiotherapeuten das Schultergelenk, den Schultergürtel und die Wirbelsäule gezielt untersuchen und deren Einfluss auf die Symptomatik systematisch einstufen. Der Fokus liegt dabei weniger auf verletzte Strukturen, sondern mehr auf die Funktion der Körperbereiche und die Symptome der Patienten. Dies liegt daran, dass für Physiotherapeuten die genaue Struktur, die verletzt ist, oft weniger relevant für die Behandlung ist als die funktionelle Einschränkung, die der Patient erlebt. So wird der Therapieansatz häufig durch die klinische Präsentation und die spezifischen Bedürfnisse des Patienten bestimmt, anstatt nur durch die Diagnose der betroffenen Strukturen.
Klinische Subgruppierungen
Ein wichtiger Aspekt der physiotherapeutischen Behandlung der Schulter ist die Einteilung in klinische Subgruppen. Diese Subgruppierungen basieren auf den Symptomen und funktionellen Einschränkungen des Patienten, nicht nur auf der spezifischen Diagnose und ermöglichen eine gezielten Behandlungsplanung. Beispielsweise können Schulterbeschwerden gemäss Einschränkungsgrad eingestuft werden:
→ keine Einschränkung des Schultergelenkes
→ gestörte Funktion des Schulterblattes
Fazit
Die Behandlung der Schulter in der Physiotherapie erfordert ein tiefes Verständnis der strukturellen Komplexität und der damit verbundenen Herausforderungen. Indem Physiotherapeuten sich auf die funktionellen Einschränkungen und die spezifischen Bedürfnisse des Patienten konzentrieren, anstatt nur auf die verletzten Strukturen, können sie individuell angepasste und effektivere Behandlungspläne entwickeln. Die klinische Subgruppierung spielt dabei eine entscheidende Rolle, um die vielfältigen Probleme der komplexen Schulter erfolgreich zu bewältigen.